Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland

Schreibende Hand

Was der Geist den Gemeinden sagt

Bei den theologischen Studientagen auf dem Thomashof gab es eine Schreibwerkstatt „Was sagt der Geist den Gemeinden?“ mit der Aufgabenstellung: Stell dir vor, du triffst den Engel deiner Gemeinde, der dir alle Fragen beantworten kann, die du jemals stellen wolltest. Was sind deine Fragen, und was wäre eine mögliche Antwort des Engels? Hier einige Fragen der Teilnehmenden und zwei exemplarische Antworten.

Fragen an den Engel

  • Gibt es unsere Gemeinde in fünfzehn Jahren noch?
  • Können die Gräben, die zwischen uns sind, jemals geheilt werden?
  • Was ist das, was wir als Gemeinde gut können – unsere Begabung?
  • Was ist dein Auftrag für uns als Gemeinde?
  • Werden wir in zehn Jahren mehr mit unseren evangelischen und katholischen (engagierten) Geschwistern verbunden sein?
  • Wie können wir gut für die Menschen sorgen, für die wir Verantwortung tragen?
  • Werden wir Zeugnis von Gottes Shalom geben können?
  • Wo gibt es gute Zeiten, Orte, Formen um die Menschen, die uns anvertraut sind (Gemeindeglieder, Freunde, Nachbarn), zu begleiten in diesen Zeiten der Metamorphose der Gesellschaft?

Werden wir Zeugnis von Gottes Shalom geben können?

Einen anderen Grund kann niemand legen … (1 Kor 3,11)

Ich traue euch zu, dass ihr Zeugnis von Gottes Shalom geben könnt. Besinnt euch auf eure Grundlage: „Einen anderen Grund kann niemand legen …“ , und schaut in die Evangelien wie Jesus gelebt, gelehrt hat und durch das Leben gegangen ist.
Besinnt euch, dass in jedem von euch Gott geboren ist und ins Leben kommen will. Gott, der will, dass alle Menschen gerettet werden.
Ihr könnt und dürft mit all euren Unzulänglichkeiten Zeugnis geben, dass Gott das Kleine und Unscheinbare liebt.
Ihr seid (mit allen Fehlern) das Salz der Erde, vielleicht nur ein Korn, aber das Korn wird man schmecken.
Ihr seid das Licht der Welt, vielleicht nur eine kleine Lampe (20 Watt), aber ein Licht macht das Zimmer hell.
Gott traut euch zu, einen Unterschied zu machen, und die Welt heller zu machen.
Bleibt untereinander in Kontakt – gesteht euch zu, dass ihr unterschiedlich seid, euch darin aber ergänzt, euch nichts weg nehmt.

Singt auch mal das Lied eines anderen mit … Lasst euch immer wieder einmal auf die Andersartigkeit der anderen ein. Das wird euch erhellen und ausstrahlen.

Herr, was ist Dein Auftrag für uns als Gemeinde?

Bleibt in mir und ich bleibe in euch.
(vgl. Joh 15,4a)

Liebe Gemeinde,
ich grüße euch, Friede sei in diesem Haus. Lange seid ihr schon unterwegs, der Weg geht weiter. Christus spricht: Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Lasst euch nicht ablenken von mir. Lasst euch nicht verunsichern.
Wovor habt ihr Angst? Ständig macht ihr euch selbst Panik vor dem Untergang eurer Gemeinde. Aber ihr könnt nicht untergehen, nicht wenn ihr in Christus bleibt.
Erinnert ihr euch nicht daran, dass ihr mit dem Abendmahl den Tod des Herrn verkündet – bis er kommt? Diese Zusage gilt auch euch, bis er kommt. Christus lebt in euch und solange ihr in ihm bleibt, kann euch nichts geschehen.
Haltet fest am Wort des Herrn, es sei eure tägliche Speise. Schlagt eure Wurzeln tief hinein in das Wort des Herrn. Verwurzelt euch darin. Denn das Wort ist Gott. Wenn ihr das Wort kennt, so kennt ihr Gott.
Bleibt in Gott, so braucht ihr euch nicht zu fürchten. Bleibt in Gott und Gott bleibt in euch. Bis er kommt in Ewigkeit.
Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Aus: Die Brücke 1/2024

Foto von Hannah Olinger auf Unsplash